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OFC hofft nun auf mehr Mumm (Quelle: fr-online.de)

Offenbach – Die Lage ist brenzlig. Sehr brenzlig. Die Offenbacher Kickers taumeln in der Zweiten Fußball-Bundesliga dem Abstieg entgegen und rangieren nur deshalb noch nicht auf einem der vier letzten Plätze, weil die Konkurrenz nicht gerade mit Erfolgsserien protzt. Erschwerend kommt hinzu, dass spätestens seit der 2:3-Pleite am vergangenen Sonntag gegen den SC Freiburg die Stimmung bei den Fans gekippt ist.

Keine leichten Zeiten also für Trainer Wolfgang Frank und seine Mannschaft. Dennoch artikuliert der OFC-Coach vor dem schweren Auswärtsspiel am Freitag (18 Uhr) beim FC Augsburg Zuversicht: „Wir können diese Aufgabe lösen, da bin ich mir ganz sicher.“ Dass aber ausgerechnet beim heimstarken Aufsteiger die Trendwende gelingt, dafür haben die OFC-Kicker bei nur einem Sieg aus den vergangenen zwölf Partien zuletzt keine starken Argumente geliefert. Und Frank ist auch nicht entgangen, dass es mit dem Nervenkostüm bei seinen Spielern derzeit nicht zum Besten bestellt ist. Deswegen nehmen die Profis nun wieder die Hilfe der Mentaltrainer Michael Nusser und Henrik Schrader in Anspruch, mit denen sie in der Rückrunde der vergangenen Saison erfolgreich zusammengearbeitet und auf deren Dienste sie in der Vorrunde der laufenden Spielzeit freiwillig verzichtet hatten. „Es geht darum, dass die Jungs wieder Mumm bekommen“, sagt Frank.

Der OFC-Coach hat für die Partie in Augsburg aber auch personelle Maßnahmen getroffen. So zählen Marco Reich und Markus Kreuz nicht zum 18er-Kader, der gestern ins Trainingslager nach Leschhausen in der Nähe von Augsburg aufbrach. Ex-Nationalspieler Reich und Kreuz trifft zum zweiten Mal der Bannstrahl des Trainers, der bei beiden den im Abstiegskampf notwendigen Biss vermisst. Ansonsten muss sich Frank überlegen, wie er seine Abwehr formiert. Rechtsverteidiger Christian Müller fehlt wegen seiner fünften Gelben Karte, und der Einsatz von Innenverteidiger Matej Miljatovic ist nach seinem Hexenschuss fraglich. Daniel Schumann steht dagegen nach überstandener Fußprellung wieder für die zentrale Abwehr bereit, für die Position des rechten Verteidigers sind Niko Bungert und Ramazan Yildirim die Kandidaten. Anstelle von Reich werden entweder der zweifache Torschütze gegen Freiburg, Torsten Oehrl, oder erstmals von Anfang der Grieche Anestis Agritis stürmen. Es sei denn, Torjäger Suat Türker (Rückenprobleme) fiele aus, dann kämen wohl beide zum Zug.

Abseits dessen hat sich das OFC-Präsidium gestern mit einer offiziellen Mitteilung zu Wort gemeldet. Darin weist der Vorstand Spekulationen über Rücktrittsgedanken von Präsident Dieter Müller ebenso zurück, wie eine Meldung der Bild-Zeitung, wonach Rechtsverteidiger Müller mit dem Erzrivalen Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht wird. Es gebe nicht die Absicht, den 23-Jährigen abzugeben, heißt es. „Es gibt keine Anfrage“, sagt auch OFC-Geschäftsführer Jörg Hambückers. hunz