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OFC-Coach Wolfgang Frank gibt sich vor dem Spiel gegen Freiburg kämpferisch und zuversichtlich
VON ANDREAS HUNZINGER (Quelle: fr-online.de)

Die Bedeutung des anstehenden Punktspiels der Offenbacher Kickers ist meist an der Dauer des Statements von Wolfgang Frank abzulesen. Immer wenn die Lage des Fußball-Zweitligisten in den vergangenen knapp eineinhalb Jahren sehr prekär war, hat der Trainer des OFC die turnusmäßige Pressekonferenz dazu genutzt, um in einem ausgedehnten und vor allem kämpferischen Monolog die Stimmung zu Gunsten seines Teams zu beeinflussen.

So hat es Frank gestern auch gehalten. Bald 45 Minuten lang sprach der 56 Jahre alte Fußball-Lehrer davon, dass die Partie am Sonntag (14 Uhr, Stadion am Bieberer Berg) gegen den SC Freiburg ein Spiel sei, dass sein Team trotz des jüngsten 0:4-Rückschlages in Kaiserslautern in der Lage sei, „Freiburg zu schlagen, auch wenn die gut drauf sind“. Zudem mahnte Frank das Umfeld zu Geduld, „wichtig“, so der Coach, sei es, „zu erkennen, dass wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen“. Die Situation, wie sie jetzt ist, sei „nun mal so entstanden. Wir hätten es alle sicher gerne anders gehabt“. Erneut erinnerte der OFC-Coach daran, was das Saisonziel sei – der Klassenerhalt. Für die Zukunft der Mannschaft sei die momentan beschwerliche Phase wahrscheinlich sogar wichtig, sagt der Coach, „es wird einen Schub geben, wenn wir den Klassenerhalt erneut schaffen.“ Er jedenfalls, sagte Frank mit Nachdruck, sei „weit weg von Depression“.

Bei allem Werben für Geduld und Unterstützung seitens der Anhängerschaft weiß der OFC-Coach jedoch genau, was die Stunde geschlagen hat. Das Spiel gegen Freiburg müsse gewonnen werden, sein Team müsse „eine superaggressive Einstellung“ und „hohe taktische Disziplin“ an den Tag legen, um einer spielerisch starken Mannschaft wie Freiburg Paroli zu bieten.

Personell ist Frank gegenüber dem Spiel in Kaiserslautern zum Umbauen gezwungen. Linksverteidiger Rüdiger Rehm fällt wegen seiner Gelb-Roten Karte aus, für ihn werden entweder Bastian Pinske oder Mittelfeldspieler Thorsten Judt links verteidigen. Sollte Judt den Vorzug erhalten, dürfte Markus Kreuz im linken Mittelfeld seit längerer Zeit wieder eine Chance von Anfang an erhalten. In der Innenverteidigung sieht es danach aus, als ob der Slowene Matej Miljatovic für Niko Bungert beginnt, und ihm Angriff überlegt Frank, Torsten Oehrl anstelle von Marco Reich als Nebenmann des gesetzten Torjägers Suat Türkers (13 Treffer) aufzubieten. Fehlen werden weiterhin Stürmer Dino Toppmöller (knickte im Kaiserslautern um), Kapitän Markus Happe (Wadenzerrung) und Verteidiger Lars Weißenfeldt (Muskelfaserriss im Oberschenkel). Dafür steht Stürmer Anestis Agritis nach überstandenen Knieproblemen wieder bereit.

Einen Erfolg hat der OFC übrigens schon vor dem Spiel landen können: Hauptsponsor EVO verlängert sein bereits sechs Jahre währendes Engagement um ein Jahr bis zum 30. Juni 2008.