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Trainer Wolfgang Frank will für Ruhe im Kickers-Lager sorgen / Abstiegskampf wird erst am letzten Spieltag entschieden (Quelle: op-online.de)

Offenbach (app) – Seit acht Spielen haben die Offenbacher Kickers in der 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Frank befindet sich sieben Spieltage vor Saisonende als Tabellen-13. mit 30 Punkten mitten im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf Rang 15 beträgt nach der 1:2-Niederlage am Sonntag gegen die Spvgg. Greuther Fürth nur noch vier Punkte.

Wolfgang Frank, wie ist es Ihnen nach der Partie am Sonntag ergangen?

Wolfgang Frank: Mir geht es zwar nicht gut, aber ich habe noch keine Selbstmordgedanken. Am Sonntagabend habe ich zuhause fast noch Krach mit meiner Frau bekommen.

Wieso denn das?

Frank: Ich hatte ihr erzählt, dass wir ganz passabel gespielt haben und auch hätten gewinnen können. Dann haben wir das Spiel im Fernsehen geschaut, da wurden wir richtig schlecht gemacht, und sie hat mich gefragt, was ich ihr denn da für einen Kram auftischen würde.

Und wie beurteilen Sie die Niederlage jetzt nun einen Tag danach?

Frank: Wenn wir in der 84. Minute das Tor zum 2:1 gegen eine Spitzenmannschaft wie Greuther Fürth machen, sind alle im Stadion begeistert. Nach dem Blackout von Matej Miljatovic drei Minuten später rufen die Fans, dass sie die Schnauze voll haben. Das kann ich auch gut verstehen. Man sieht aber daran, dass Erfolg und Misserfolg alles ganz eng beisammen liegen.

Wie gehen Sie jetzt mit dieser prekären Situation um?

Frank: Wir waren in der vergangenen Woche im Trainingslager und haben nicht gewonnen. Die Mannschaft ist selbst frustriert. Ich habe sie jetzt im Training in Ruhe gelassen und am Dienstag frei gegeben. Purer Aktionismus wäre jetzt der falsche Ansatz.

Wie sieht Ihr Ansatz aus?

Frank: Fußball ist ein heikles Geschäft, da muss man in so einer Situation die Nerven bewahren. Wir müssen da durch. Die Mannschaft hat ein Recht darauf, jetzt ein bisschen zur Ruhe zu kommen.

Wenn man sich das Restprogramm der Kickers anschaut, kann einem aber Angst und Bange werden. Oder wie ist das bei Ihnen?

Frank: Die Lage ist sehr ernst, der Abstiegskampf wird sicher erst am letzten Spieltag entschieden.

Was stimmt Sie zuversichtlich, dass die Kickers die Liga halten?

Frank: Wir haben nur zwei wirklich schlechte Spiele absolviert: in Unterhaching und im Pokal gegen die Eintracht. Wir mussten die Mannschaft ständig neu formieren, waren mit Mannschaften wie Rostock und Greuther Fürth auf Augenhöhe. Das stimmt mich zuversichtlich. Aber die Ergebnisse stimmen nicht. Wir sind zwar dran, müssen aber endlich wieder gewinnen, und zwar schnellstens.

Die nächste Möglichkeit besteht am Sonntag, beim MSV Duisburg, dem nächsten Aufstiegskandidaten…

Frank: Da müssen wir uns brutal wehren. Die haben zwar Spieler wie Idrissou, Lavric, Grlic oder Tararache, aber wir haben zum Glück auch keine Blinden dabei.

Beschäftigen Sie sich mit dem Thema Abstieg?

Frank: Ich beschäftige mich mehr mit dem nächsten Spiel, denn da können wir Punkte gegen den Abstieg holen.