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Mittelfeldspieler Thorsten Judt: „Wenn man nicht in Position kommt, darf man sich nicht wundern, wenn man verliert“ (Quelle: op-online.de)

Offenbach (app) – Eine Torchance aus dem Spiel heraus beim 1:2 in Aue. Mit einer 100-prozentigen Ausbeute. Ebenfalls eine Torchance beim 2:2 in Essen, dazu eine Standardsituation. Erneut eine 100-prozentige Trefferquote. Keine Tormöglichkeit in Unterhaching beim 0:2. Die Offenbacher Kickers spielen auswärts mutlos, ohne Pepp. In Aue kassierten sie im 13. Spiel bereits die achte Auswärtsniederlage der Saison. Aus den letzten sechs Partien in der Fremde holten sie nur einen Punkt.

„Im Angriff fehlt uns die Durchschlagskraft“, hat Michael Dämgen, Sportmanager des Tabellen-13. der 2. Fußball-Bundesliga, das Problem erkannt. Im letzten Heimspiel hingegen, beim 1:1 gegen den FC Hansa Rostock, hatten die Kickers mehr Möglichkeiten als in den vergangenen sechs Auswärtspartien zusammen. „Wir tun uns generell schwer im Spielaufbau. Das fällt in einem Spiel wie gegen Rostock, in dem alle im Kollektiv richtig gut waren, aber nicht so auf“, gab Mittelfeldspieler Thorsten Judt gestern nach dem Auslaufen am Bieberer Berg zu. In Aue spielten die Kickers im Kollektiv schlecht, mit Ausnahme der Innenverteidiger Niko Bungert (blaues Auge aus der Partie in Aue, trainierte gestern nicht) und Daniel Schumann. Die Probleme im Aufbau waren klar zu sehen. „Uns fehlt vielleicht doch ein Spielmacher“, mutmaßte Stürmer Suat Türker. Ervin Skela hätten die Kickers in der Winterpause gerne geholt, ihn aber nicht bekommen.

Die Offenbacher kommen zu selten über die Außenbahnen. Sie agieren oft mit „planlos nach vorne geschlagenen Bällen“ (Dämgen) auf Türker und Dino Toppmöller (fehlte gestern wegen einer Verletzung am Sprunggelenk). Die Stürmer hatten in Aue große Probleme, die Bälle zu behaupten und sie auf die nachrückenden Mitspieler abzulegen. Sie selbst schossen nicht aufs Tor. Die Kickers hatten bis auf den Treffer durch den eingewechselten Anestis Agritis (65.) keine Chance, um aus aussichtsreicher Position abzuziehen. Eine dürftige Quote. „Wenn man erst gar nicht in Position kommt, darf man sich nicht wundern, wenn man verliert – auch wenn es wie in Aue in letzter Sekunde ist“, sagte Judt. Türker und Toppmöller sind zudem keine sprintstarken Angreifer. Sie haben andere Qualitäten. Bei Auswärtsspielen wie in Aue macht sich der Verlust des vor wenigen Wochen nach Rostock gewechselten Konterstürmers Regis Dorn bemerkbar. Er konnte durch seine Schnelligkeit gegnerische Verteidiger besser unter Druck setzen. Zugang Agritis hat erstmals gezeigt, dass er dem OFC weiterhelfen kann.

Judt rät für das nächste Punktspiel am 1. April gegen Greuther Fürth: „Auch da werden wir keine spielerischen Glanzpunkte setzen. Wir müssen erst einmal laufen und kämpfen, um richtig in die Partie zu finden. Dann kommt der Rest. Fit genug sind wir.“ Das bestätigte Türker. Er sprach aber von einem „Kopfproblem“ nach sieben Partien ohne Sieg.

Bis zum nächsten Punktspiel wollen sich die Kickers in zwei Tests das nötige Selbstvertrauen zurückholen. Sie spielen heute, 18.30 Uhr, beim Bezirksoberligisten Kickers Obertshausen und am Freitag, 16.00 Uhr, beim Ligarivalen TuS Koblenz.

http://www.op-online.de/regionalnews/Sport/67_142_31333639333231.htm